Die Körperhaltung vieler hat sich in den letzten Jahren geändert. Leider nicht zum Guten und der Grund ist klar: Zwei bis vier Stunden täglich guckt der Durchschnittsnutzer auf sein Handy. Und das nicht mit einer gesunden Hals- und Nackenausrichtung und dem Smartphone auf Augenhöhe. Es wird mit rundem Rücken getippt, die Schultern hängen, der Kopf ist gesenkt. 1400 Stunden surfen und texten wir im Jahr vorgebeugt – das hinterlässt Spuren.
Der Kopf eines Erwachsenen wiegt bei einer gesunden und aufrechten Haltung etwa 6kg. Bereits bei einem Neigungswinkel nach vorne von 15 Grad verdoppelt sich die Last auf die Halswirbelsäule. Beugst du deinen Kopf 60 Grad nach vorne, vervielfacht sich die last auf bis zu 27kg. Das hat Folgen: Schmerzhafte Muskelverspannungen, Verhärtungen und Blockaden der Halswirbelsäule sind nicht unüblich. Aber auch psychische Folgen können eintreten. Wenn du die Haltung eines ängstlichen, traurigen, verunsicherten Menschen einnimmst, wirst du nicht lange warten müssen, bist du dich auch so fühlst.
Mache dir deine eigene Körperhaltung bewusst. Eine gute Hals-, Nackenausrichtung sieht nicht nur besser aus, Du wirkst auch selbstbewusster.
1.
Kopf hoch!
Haltungshygiene kannst Du dir angewöhnen wie Zähneputzen. Und es lohnt sich! Du brauchst nur einen Spiegel (oder ein Schaufenster). Sobald Du dein Spiegelbild irgendwo siehst, mache einen kurzen Haltungscheck. Eine gute Hals-, Nackenausrichtung erkennst Du daran, dass dein blick geradeaus und deine Ohren über den Schultern sind. Zieh‘ dein Kinn zurück, strecke den Nacken, hebe die Brust und ziehe die Schultern etwas zurück.
Schließe nach dem Check deine Augen, um dir das Gefühl einer guten Haltung einzuprägen. Es soll ja auch ohne Spiegel funktionieren.
2. Die Dosis macht das Gift
Für deine gesamte Körperhaltung ist viel gesunde Abwechslung das Beste. Ist dein Bewegungsalltag statisch und einseitig, so belastet dieser deine Muskeln, Bänder, Faszien, Sehnen und Knochen. Die Lösung: Ein aktiver Alltag, regelmäßig die Haltung ändern, bewegte Pausen im Büro und die Bewegungen immer wieder variieren.
Das gilt auch für deine Hals- und Nackenausrichtung: Raus aus der Routine! Drehe, kreise und mobilisiere immer wieder Kopf und Schultern.
3. Ausgleich schaffen
Es wird immer Gründe geben, welche dich über Stunden in eine statische, belastende Haltung zwingen: Ein langer Flug, eine Abschlussarbeit, eine Verletzung … Ausnahmen sind in Ordnung!
Wichtig ist immer der Ausgleich. Wieder lange am Schreibtisch gesessen? Dann nimm dir kurz Zeit, um deine Leisten zu dehnen, deinen Rücken mit einer Faszienrolle zu entspannen sowie Kopf und Nacken in einer sanften Streckung für ein paar Minuten nach hinten zu lagern. Es ist ganz einfach: Die entsprechende Gegenbewegung wirkt immer ausgleichend.
4. Mobility und Yoga
Keine andere Trainingsart aus dem Fitnessbereich bewegt Hals und Nacken vielseitiger. Die Wirbelsäule liebt es, wenn Du dich in dynamischen, harmonischen Bögen bewegst, dich in alle Richtungen biegst und drehst.
Also: Achte auf deine Haltung und minimiere deine Bildschirmzeiten so gut wie es geht, deiner Gesundheit zu Liebe. Nichts von dem, was auf dem Display deines Smartphones angezeigt wird ist wichtiger als deine Gesundheit.