Wusstest Du, dass Du einen inneren Arzt hast, den Du jederzeit selbst konsultieren kannst? Deine Myokine machen’s möglich!
Sport ist gesund!
„Sport wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus!“ – das weiß jeder. Doch warum eigentlich? Jahrzehntelang wurden die positiven Effekte auf Körperzusammensetzung und Immunsystem untersucht, doch konnte das Rätsel lange Zeit nicht gelöst werden.
Im Jahr 2007 entdeckte die dänische Wissenschaftlerin Bente Pedersen (Centre of inflamation and metabolism, Kopenhagen) eine molekulare Verbindung in unseren Muskeln, die maßgeblich die Gesundheit fördert: Myokine. Die Bezeichnung des neuen Botenstoffs setzt sich zusammen aus den Begriffen „Mys“ für Muskel und „kinos“ für Bewegung.
Myokine zählen zur Untergruppe der Zytokine und fungieren ähnlich wie Hormone als Transmitter und Signalstoffe, welche Einfluss auf Stoffwechselprozesse und metabolische Prozesse im Körper haben. Während Hormone über das Blut zu ihrem Bestimmungsort transportiert werden, werden Zytokine direkt im entsprechenden Gewebe produziert und ausgeschüttet. Sie beeinflussen Wachstum und Vermehrung von Zellen und spielen eine entscheidende Rolle bei der Immunabwehr. Myokine zählen als Untergruppe der Zytokine und werden direkt in den Muskelzellen produziert und freigesetzt. Bisher sind ca. 700 verschiedene Myokine bekannt – von deren Wirkweise wir aber gerade einmal zehn Prozent verstehen. Jedoch lässt sich zweifelsfrei sagen, dass Myokinen eine zentrale Rolle bei er Gesundheitsvorsorge zukommt.
Wie Myokine uns vor Erkrankungen bewahren
Myokine mindern das Risiko von Demenzerkrankungen, verbessern die Knochenbildung, regen die Durchblutung an und unterstützen die Arbeit der Bauchspeicheldrüse.
Eine bekannte Unterklasse der Myokine ist das Interleukin-6 (IL-6), welches den Stoffwechsel und die Körperfettzusammensetzung des Menschen entscheidend beeinflusst. Die Freisetzung von IL-6 fördert nachweislich die Fettverbrennung sowie eine erhöhte Ausschüttung von Glucose in der Leber, wodurch die Energiebereitstellung des Körpers optimiert wird. Gleichzeitig wirkt IL-6 der TNF-Alpha-Konzentration (Tumornekrosefaktor-Alpha) und folglich chronisch-entzündlichen Krankheiten wie Diabetes, Krebs- und Herz-Kreislauf-Problematiken entgegen. Damit spielt der Botenstoff eine wichtige Rolle bei der Prävention chronischer Krankheiten.
Neueste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Interleukin-6 die Genetik des Menschen so verändern kann, dass ein dauerhaft erhöhter Energiebedarf entsteht. So kann die Ausschüttung des Transmitters dem Ziel der Gewichtsreduktion zugutekommen.
Ein weiteres bekanntes Myokin ist das Interleukin-15 (IL-15), welches sich positiv auf das Wachstum der Muskulatur auswirkt. IL-15 unterstützt die Einlagerung von Eiweiß in die Muskulatur und führt damit zu erhöhten Hypertrophie-Effekten.
Wir haben es selbst in der Hand!
Myokine wirken sich also durchaus positiv auf viele Bereiche des Körpers aus und minimieren Krankheitsrisiken. Da die Botenstoffe in der Skelettmuskulatur entstehen und dieser Prozess durch die mechanische Muskelkontraktion ausgelöst wird, haben wir die Ausschüttung der Myokine selbst in der Hand! Erst wenn wir uns bewegen, werden die kleinen Wunderwaffen in unserem Körper hergestellt und aktiviert. Eine intensive Bewegung, etwa durch ein HIIT-Training, lässt die IL-6 Konzentration im Blut um ein Hundertfaches ansteigen. Auch ein aktives Muskeltraining gegen Widerstand, wie etwa an Geräten im Fitnessstudio oder mit Hanteln, erzielen diesen Effekt. Gerade der Wachstumsreiz der Muskeln durch das Training führt zu einer erhöhten Ausschüttung der Myokine. Damit sind Muskeln die Schnittstelle zwischen dem Immunsystem und dem zentralen und peripheren Nervensystem und regelmäßiges Muskeltraining die beste Medizin! Mache deine Muskeln zu deiner eigenen Apotheke!